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Klangerweiterung durch Winddrossel
“Der sanfte Gesang der Erdrosselten”
Unter dieser Überschrift berichtete die “Thüringische Landeszeitung” am 16. Mai 2012 über den Einbau einer elektronischen Winddrossel in die Liszt-Orgel von Denstedt, mit deren Hilfe die Windzufuhr über die Geschwindigkeit des Orgelmotors stufenlos gesteuert werden kann. Dadurch wird es möglich, den sonst starren Orgelklang “zum Fliessen” zu bringen und ein vielfältiges Spektrum bisher unvorstellbarer Klänge zu erzeugen!
Bereits Franz Liszt traf sich hier 1860 mit seinem “legendarischen Kantor” Alexander Wilhelm Gottschalg zu “ländlichen Klangexperimenten”. Darauf weisen - neben ihrer Korrepondenz - Bleistifmarkierungen an einzelnen Registern hin. Was dem “Zukunftsmusiker” noch als Vision erschien, kann nun mit den technischen Möglichkeiten unserer Zeit realisiert werden. Die Dekomposition des traditierten Orgelklangs ist dabei mit der Auflösung der Sprache durch die Dadaisten vergleichbar, die neue Horizonte eröffnete. So ist die Liszt-Orgel auch eine Dada-Orgel!
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